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Chronik - Apotheke Diemlach

Der Beginn - Die Hubertus-Apotheke

Die Apotheke Diemlach - einst die Hubertus-Apotheke des Mag. pharm. Ignaz Delago (die Familie Delago stammt ursprünglich aus Südtirol) - war die erste und ist die älteste Apotheke in Kapfenberg. Die Überschrift des ursprünglichen Geschäftslokales lautete "Im Namen seiner Majestät des Kaisers".

Die ersten 45 Jahre ihres Bestehens waren geprägt von zwei Weltkriegen, vier Bürgerkriegen, vier Währungen und fünf Volks- bzw. Bundeshymnen. Die rechtliche Gründung der Hubertus-Apotheke war der 19. April 1910, die tatsächliche Eröffnung fand im April 1911 statt.

Damals musste ein Magister der Pharmazie neben dem Magisterium auch die so genannte Tirozinalprüfung nachweisen. Dieses Wort gibt es heute im Fremdwörterduden nicht mehr. Die Aspirantenzeit dauerte damals 3 Jahre und musste vor dem Besuch einer Universität absolviert werden, danach musste eine Tirozinalprüfung (= Aspirantenprüfung) abgelegt werden und erst dann konnte das Studium begonnen werden.

Mag. Ignaz Delago begann alleine mit einem Laboranten. 1911 gab es kaum ein Dutzend registrierter pharmazeutischer Spezialitäten - heute sind es mehrere Tausend.

Damals mussten die meisten Arzneimittel erst gewogen, gemischt und zusammengebraut oder im Mörser zerstoßen werden. Die winzigen Gewichte mussten noch mit einer Pinzette auf die flachen Waagschalen aufgelegt werden.

Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg und der zweite Weltkrieg - Stadt-Apotheke

Mag. Ignaz Delago führte die Apotheke bis zu seinem Tod 1919. Ihm folgte 1936 sein Sohn Fritz. In der Zwischenzeit war die Apotheke von einem, wie das Gesetz es vorschreibt, voll ausgebildetem Provisor geleitet worden.

Bei den Bombenangriffen auf Kapfenberg 1944 und 1945 detonierte bei einem schweren Luftangriff eine Bombe in unmittelbarer Nähe der Hubertus-Apotheke, die mittlerweile anlässlich der Stadterhebung von Kapfenberg im Jahre 1924 "Stadt-Apotheke" hieß. Nicht nur das Gebäude wurde in Mitleidenschaft gezogen - auch ein Todesopfer, die Laborantin, war zu beklagen.

Die Arzneimittelversorgung war trotz dieser Katastrophe gesichert, da Mag. Fritz Delago Ausweichdepots in Thörl, Aflenz, Margarethenhütte, Hansenhütte, im Schloßbergstollen und in Hafendorf angelegt hatte.

Ab den 50ern

Zu der Zeit waren in der Apotheke neben drei Magistern und zwei Helfern noch drei weitere Arbeitskräfte beschäftigt.

Am 1. April 1953 wurde die Apotheke um einen eigenen Erzeugungsbetrieb, die Firma Lipha, erweitert. Bekannte Erzeugnisse waren das Schmerzmittel APC und ein Mittel gegen Grippe, Cenapin. Heute sind diese Medikamente unter diesem Namen nicht mehr erhältlich - ebenso gibt es auch die Firma Lipha nicht mehr.

Inzwischen trat die nächste Generation ein: Mag. Jörg Delago, ein Sohn des Mag. Fritz Delago, der zunächst an der Seite seines Vaters die Apotheke weitere fünf Jahre mitführte. 1983 trat Mag. Fritz Delago schließlich in den wohlverdienten Ruhestand.

Im Jahre ihres 75-jährigen Jubiläums, 1986, übersiedelte die Stadt-Apotheke an einen besonders stilvollen Standort, in das schöne, alte Rathaus am Kapfenberger Hauptplatz, inmitten der Altstadt. Dieses ehrwürdige Gewölbe durfte die Apotheke für weitere 20 Jahre ihr "Zu Hause" nennen.

Im Jahr 2001 verstarb völlig unerwartet im 62. Lebensjahr Mag. Jörg Delago an den Folgen einer Hirnblutung. Da seine beiden Kinder, zwei Töchter, keine Pharmazeuten waren, war es ihnen aus rechtlichen Gründen nicht möglich, die Apotheke weiterzuführen oder zu verpachten und sie somit zu behalten. Nur ein Familienmitglied hatte Pharmazie studiert, es war die Tochter eines Bruders von Mag. Jörg Delago. Sie wollte zwar nie den Weg der Selbständigkeit einschlagen, hatte jedoch in jenem Herbst oft in der Familienapotheke ausgeholfen und fühlte sich dadurch den Angestellten und den Kunden sehr verbunden. Um letzten Endes die Apotheke in der Familie zu halten, entschied sie sich schließlich doch dazu, ihren beiden Cousinen die Apotheke abzukaufen, bevor dies ein anderer tat.

Trotz der  großen Bürde, der großen Verantwortung und einem hohen Schuldenberg,  hat sie diesen Schritt bis dato noch nicht bereut. Und so hieß nunmehr die nächste und vierte Generation in der in der Stadt-Apotheke Mag. Mariella Pöschko-Delago.

In den Jahren der "Stadt-Apotheke im alten Rathaus" änderten sich jedoch die Bedürfnisse der Bevölkerung. Überall wanderte die Geschäftswelt aus den Innenstädten an die Peripherie, in größere Einkaufszentren mit vielen Parkmöglichkeiten aus. Diese Bewegung machte auch vor der einst sehr belebten Kapfenberger Innenstadt nicht Halt und so musste auch die vierte Generation in ihren ersten Jahren in der Stadt-Apotheke mit ansehen, wie immer wieder Geschäftsleute die Altstadt verließen. Es stand nun zur Wahl Personal zu entlassen und weiterhin dem traurigen Schicksal zuzusehen oder eine neuerliche Übersiedlung zu wagen. Die Entscheidung fiel zu Gunsten einer Standortverlegung aus. Ein weiterer Schock für die Altstadt, auch ein emotional trauriger Schritt für Mag. Pöschko-Delago - war sie doch einst 1986 bei der "Eröffnung" der Apotheke ihres Onkels im alten Rathaus dabei.

Im April 2007 war es dann soweit. Die Apotheke eröffnete in ihrem neuen Geschäftslokal. Ein moderner Glasbau war angemietet worden, angebaut an das Interspar-Einkaufszentrum in Kapfenberg Diemlach.

Und so wurde aus der "Stadt-Apotheke im alten Rathaus" die "Apotheke Diemlach".

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